Aktionsbündnis Böbinger Tunnel

Verkehrsminister Hermann macht in Sachen Tunnel Mut

Übergabe von 7250 Unterschriften an Verkehrsminister Winfried Hermann, die das Aktionsbündnis Böbinger Tunnel gesammelt hat. Von rechts: Volker Grab, Gabriele Ceferino, Julia Landgraf-Schmid, Bennet Müller, Minister Winfried Hermann, Bürgermeister Jürgen Stempfle, Manfred Gold, Otto Betz und Dr. Peter Högerle.

Am Mittwoch hatten Bürgermeister Stempfle und die Sprecher des Aktionsbündnisses Böbinger Tunnel, Manfred Gold, Dr. Peter Högerle und Otto Betz die Gelegenheit, den Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, Winfried Hermann in Heidenheim in Sachen B29 im Bereich der Gemeinde Böbingen zu einem Gespräch zu treffen. Mit dabei waren die Mitglieder der Kreistagsfraktion Bündnis 90/ Die Grünen Gabriele Ceferino, Volker Grab, Julia Landgraf-Schmid und Bennet Müller.

Entscheidung liegt beim Auftraggeber dem Bund

Winfried Hermann stellte zunächst klar, dass die endgültige Varianten-Entscheidung beim Bund liegt. Dieser ist Finanz- und Auftraggeber. Dennoch ist die Empfehlung durch das Landesverkehrsministerium von besonderem Gewicht. Bürgermeister Stempfle unterstrich diese Aussage als Ergebnis seines Gespräches kurz vor Weihnachten im Bundesverkehrsministerium in Berlin.

Was gegen eine Brücke spreche, wollte der Landesverkehrsminister von den Vertretern des Aktionsbündnisses wissen. Manfred Gold zählte die städtebaulichen Aspekte auf, die allesamt gegen ein oberirdischen Bauwerk sprechen. Die unter einer autobahnähnlichen Bundesstraßen-Brücke entstehende Fläche wird zu einem Unort und das mitten in einem Dorf. Dr. Peter Högerle verwies auf die sozialen Effekte, die durch die Trennwirkung eines solchen Bauwerks entstünden. Böbingen hat gerade durch die Remstal-Gartenschau und den Park am alten Bahndamm viel für das Zusammenleben in der Gemeinde investiert. All diese Bemühungen würden mit einer Brücke zunichte gemacht. Otto Betz wies auf das Beispiel Dußlingen hin, wo ein Tunnel den Ort wieder zusammenführt und wo nicht Flächen verbraucht, sondern neue Flächen geschaffen wurden.

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Der Verkehrsminister, dem die gegebenen Örtlichkeiten nicht unbekannt sind und der sich mit dem Positionspapier des Aktionsbündnisses befasst hat, äußerte volles Verständnis für die Wünsche der Böbinger Bevölkerung. Eindrucksvoll und damit von Gewicht sind die 7250 Unterschriften sowie die eindeutigen Stellungnahmen aller Parteien, der Abgeordneten, der Wirtschaft, des Handwerks, vieler Kommunalpolitiker und anderer wichtiger Gremien der Region pro Tunnel. Auch er hat große Sympathie für die Tunnellösung und wird seine Einflussmöglichkeiten für eine solche Lösung einsetzen. Denn jede Lösung an der Bürgerschaft vorbei und ausschließlich nur an den Baukosten orientiert, wird zu erheblichen, langfristigen, ja existenzbedrohenden Nachteilen für die Gemeinde führen.

Die Böbinger Vertreter bedankten sich für dieses klare Bekenntnis des Ministers. Zu hoffen sei, so die einhellige Meinung aller Gesprächspartner, dass es zu keinem Ping-Pong-Spiel zwischen Land und Bund hinsichtlich der Varianten-Entscheidung kommt und dass die Entscheidung bald fällt.