Aktionsbündnis Böbinger Tunnel

Immer noch kein Lebenszeichen aus Berlin!

Bei einem Pressegespräch mit der Gmünder Tagespost haben die Sprecher des Aktionsbündnisses und Bürgermeister Stempfle die mangelhafte Kommunikation des Bundesverkehrsministeriums, respektive von Herrn Bilger kritisiert. Die ersten Briefe der Aktion „100 Briefe an Bilger“ wurden vor über drei Wochen nach Berlin gesandt. Bis heute gab es keinerlei Antworten. Ebenso enttäuschend ist die aktuelle Haltung der Abgeordneten unseres Wahlkreises. Sie sind anscheinend „in der Versenkung verschwunden“, denn weder von den etablierten im Bund noch von den drei gewählten im Land hat man bis dato etwas vernommen. So wird Politikverdrossenheit geschürt. Anbei der von David Wagner verfasste Artikel in der Gmünder Tagespost.

Die Bürger aus Böbingen und wir vom Aktionsbündis lassen das Thema Ausbau der B29 jedenfalls nicht ruhen, das zeigt auch die rege Beteiligung an der zuletzt initiierten Aktion. Weit über 30 Briefe sind bereits nach Berlin geschickt worden (Stand 14.04.2021). Vielen Dank für die zahlreichen Briefe, und die Bitte weitere nach Berlin zu schicken.

Viele Böbinger Bürger haben bereits Briefe an Herrn Bilger versendet, hier nur ein kleiner Ausschnitt daraus:

Das Aktionsbündnis „Böbinger Tunnel“, die Bevölkerung aus der Region mit mehr als 7.300 Unterstützungs-Unterschriften, der Gemeinderat Böbingen an der Rems, die Bürgermeister und der Kreistag des Ostalbkreises, der Regionalverband Ostwürttemberg, die IHK Ostwürttemberg, der Gemeindetag Baden-Württemberg und nicht zuletzt das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und das planende Regierungspräsidium Stuttgart empfehlen und fordern in Böbingen an der Rems die Tunnellösung. Die entsprechenden Presseerklärungen sind Ihnen sicherlich bekannt und brauchen hier nicht mehr zitiert zu werden. Die B29 ist die Lebensader der Region. Deshalb fordern insbesondere die Wirtschaft und die überregionalen Gremien einen schnellen Ausbau.
Herr Staatssekretär Bilger, ich darf Sie an Ihre Worte beim Vororttermin im April 2019 erinnern. Sie haben sich damals selbst ein Bild der jetzigen Situation gemacht und unter der B29-Brücke an der Haupt-straße gesagt: „Hier möchte ich nicht wohnen“. Diese Brücke wäre im Falle einer Brückenlösung ungefähr dreimal so breit und erheblich höher. Zusätzlich kämen extrem hohe Lärmschutzwände dazu.

Manfred Gold


Sie sind parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und Digitalisierung. Diese herausragende Stellung als „parlamentarischer“ Staatssekretär weist auf den Schwerpunkt Politik hin. Ihre Aufgabe ist es, die politischen und sozialen Belange der Menschen in Böbingen zu vertreten und Ihren Einfluss für den Bau des Böbinger Tunnels zu nutzen. Der Kosten-Nutzen-Faktor setzt sich aus den Kostenberechnungen und den mehr als 20 Faktoren, die in den Faktor Nutzen einfließen, zusammen. Die Kostenseite wird von den Planungsabteilungen des Regierungspräsidiums errechnet und von den zuständigen Gremien im Verkehrsministerium kontrolliert. Beim Nutzenfaktor sind Sie als unser politischer Gewährsmann in Berlin gefordert.
Die Gegenüberstellung der Kosten von Tunnel und Brücke ist nachvollziehbar, allerdings wiegen die nach unserer Auffassung akzeptablen Mehrkosten nicht den Schaden auf, der durch eine Brücke entstehen wird. Ich erwarte deshalb von Ihnen, dass Sie diese wichtige parlamentarische Aufgabe wahrnehmen. Die Entscheidung wird, das wissen wir, nicht von Ihnen allein persönlich getroffen werden. Wir bitten Sie aber, dass Sie Ihre Meinung, anhand des Gesamtpaketes der Argumente, klar formulieren und sich für den Tunnel aussprechen. Dies können und müssen wir erwarten.

Dr. Peter Högerle


Wir alle haben Verständnis dafür, dass Entscheidungsprozesse ihre Zeit benötigen und Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen muss. Aber: Sind die sechs Jahre Grundlagenermittlung und Vorplanung denn nicht ausreichend? Und: Sind die seitens Ihres Hauses immer wieder neu eingeforderten Ausarbeitungen und Zusatzinformationen beim Regierungspräsidium Stuttgart respektive beim Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg wirklich entscheidungsrelevant? Ich stelle dies in aller Deutlichkeit in Zweifel!
So wird beispielsweise eine Nacharbeitung der Lärmschutzmaßnahmen (-kosten) bei den betroffenen Gebäuden im Falle einer Brücke gefordert. Dies kann eigentlich nur zur Folge haben, dass die Brückenvariante noch teurer wird und sich deren Nutzen-Kosten-Faktor verschlechtert und ich gehe sicherlich recht in der Annahme, dass diese (Mehr-)Kosten marginal gegenüber den Gesamtkosten des B29-Ausbaues sind.

Otto Betz


Beim Gespräch am 17.11.2019 in Ihrem Hause haben Sie mir mitgeteilt, dass die Planungen vom Landesverkehrsministerium vorgelegt werden müssen. Und Sie haben auch betont, dass sich der Bund in aller Regel an die Empfehlungen des Landes orientieren wird. Wie Ihnen bekannt ist, haben sich das Landesverkehrsministerium Baden-Württemberg und auch das Regierungspräsidium Stuttgart eindeutig pro ,,Böbinger Tunnel“ ausgesprochen.
Ein Brückenbauwerk mit einer Höhe von ca. 5 Metern und zusätzlich Lärmschutzwände, die das Bauwerk weitere 5-6 Meter erhöhen. Dieses Bauwerk würde die Gemeinde Böbingen spalten wie einst der Mauerbau in Berlin. Wir sind eine Gemeinde mit einer starken Dorfgemeinschaft und wollen nicht durch ein Bauwerk getrennt werden. Was es für die Bürger/Innen aller Generationen bedeuten würde, wenn die Infrastruktur wie Schule, Kindergärten, Rathaus, Sportstätten, Seniorenzentrum, die Geschäfte und die Kirche abgetrennt wären muss ich nicht näher erläutern. Nicht nur die Qualität des Wohnwertes würde darunter leiden, sondern insbesondere auch das soziale Miteinander, das Ehrenamt, das Wohl des Handels und der Dienstleister und überhaupt die Dorfgemeinschaft in der Gemeinde. Gerade das Wohl der Wirtschaft und auch das Wohl der Menschen lag der CDU in der Vergangenheit immer am Herzen.
Für uns in Böbingen ist auch der Natur- und Umweltschutz von besonderer Bedeutung. Ich bin froh, dass im Zuge der Vorplanung des Streckenabschnittes eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wurde, die unsere Meinung „pro Tunnel“ eindeutig bestätigt hat. Der Tunnel wäre auch eine Chance, zusätzliche grüne Flächen zum Wohle von Fauna und Flora in der Ortsmitte von Böbingen zu gestalten.

Jürgen Stempfle


Wie wir aus der Tagespresse vernehmen konnten, ist eine finale Entscheidung für die Ausbauvariante noch immer nicht final entschieden und wird weiterhin geprüft. Hierzu möchten wir aus Sicht der Feuerwehr Böbingen gerne hinzufügen, dass nur eine Tunnel-/ Trog Lösung praktikabel sein kann. Bei einer Brückenlösung, die keinerlei Zufahrten vor und nach Böbingen zulassen würde, wäre ein Erreichen einer möglichen Einsatzstelle innerhalb der geforderten Rettungszeiten nicht mehr leistbar. Die Versorgung der Einsatzstelle bei längeren Einsätzen stellt aufgrund der weiteren Fahrwege eine deutliche Verschlechterung des Einsatzablaufes dar. Eine Behelfsauffahrt für Rettungsfahrzeuge im Bereich der Ortschaft, um Anfahrtszeiten zu verkürzen, ist bei einer Brückenlösung nicht umsetzbar!

Freiwillige Feuerwehr Böbingen


Nun wird eine Brückenvariante mit meterhoher Lärmschutzwand diskutiert. Dieses Bauwerk würde buchstäblich vor unserer Nase entstehen und unsere Gemeinde dauerhaft zerschneiden.
Von der Ortsmitte her (Rathaus/REWE-Markt) wäre der Kirchturm und das Kirchenprotal nicht mehr zu sehen. Wenn das passiert, wenn der Kirchturm nicht mehr sichtbar ist, dann ist die Kirche auch gefühlt nicht mehr im Dorf. Ausgegrenzt, an den Rand gedrängt, hinter einem Ungetüm versteckt.
Dagegen wehren wir uns! Aus unserer Sicht stehen diese sozialen, gemeinschaftlichen und religiösen Aspekte, kurz gesagt die Lebensqualität in unserem Ort, bei der Entscheidung über die Ausbauvariante deutlich im Vordergrund.
Sie sind parlamentarischer Staatssekretär und gewählter Vertreter der Bürger*innen und Sie tragen das „C“ für „Christlich“ im Namen Ihrer Partei. Das verpflichtet Sie aus unserer Sicht auch, sich für die Interessen der christlichen Religionen einzusetzen und dafür Sorge zu tragen, dass in Böbingen „die Kirche im Dorf“ bleibt.

Katholische Kirchengemeinde

Politiker sind Volksvertreter, Sie selbst sprechen von Verantwortung. Sieht sich nicht gerade die CDU als letzte verbliebene Volkspartei? Das Volk hat gesprochen – Böbingen, die angrenzenden Gemeinden, der gesamte Ostalbkreis, selbst die politischen Vertreter des Landes Baden-Württemberg sprechen sich geschlossen für den Tunnel aus! Sehr geehrter Herr Bilger, gerade Sie als Mitglied der CDU: warum handeln Sie dann nicht verantwortungsvoll in unserem Sinne und im Sinne der Umwelt? Warum vertreten Sie nicht unsere Interessen und handeln entsprechend? Was hindert Sie daran? Selbst unser grüner Landesverkehrsminister spricht sich klar und unmissverständlich für den Böbinger Tunnel aus. Stimmt Sie selbst diese Tatsache nicht nachdenklich?

Dr. Steffen Henzler


Wie würde es Ihnen gehen, wenn Sie von Jemanden die Zusage bekämen, bis zu einem bestimmten Termin, sagen wir bis August 2020, eine Nachricht über einen bestimmten Sachverhalt zu bekommen – aber auch über ein halbes Jahr später warten Sie immer noch auf diesen Bescheid. Sie wären langsam ungeduldig, vermute ich fast. Besonders, wenn für Sie von diesem Bescheid viel abhängt.
Sehen Sie, so geht es uns in Böbingen. Inzwischen haben nicht wenige Bürger – übrigens nicht nur Böbinger – den Verdacht, dass Entscheidungen über den Ausbau der B29 in unserem Bereich schon längst gefallen sind. Die Vertröstungen nehmen und nehmen kein Ende, kaum jemand glaubt noch den Äußerungen der Entscheidungsträger, also auch Ihnen.
Die Gefahr einer allgemeinen Politikverdrossenheit, die daraus erwachsen könnte, dürfte Ihnen doch nicht gleichgültig sein.

Dr. Egon Dick


Eine Entscheidung gegen den Tunnel und für ein monströses Brückenbauwerk oder ähnliches würde von unserer Gemeinde und der Region hier nicht akzeptiert werden. Falls Sie also tatsächlich zu dem Schluss gekommen sein sollten, dass ein Tunnel nicht in Frage kommt, dann tun Sie für unsere Region weiterhin das, was Sie bisher schon getan haben, nämlich NICHTS!
Lieber habe ich dann nach dem Ausbau der B29 bis an unsere östlichen und westlichen Gemeindegrenzen ein Nadelöhr vor Ort (ampelgeregelter Querverkehr!) mit einer Bundesstraße, die unsere Gemeinde zwar nach wie vor teilt, als dass diese Teilung dann auch noch durch ein monströses Brückenbauwerk o.ä. in Zement gegossen wird.
Wenn eine andere als die Tunnellösung für unsere Gemeinde kommt, dann wird eine unwiederbringliche Chance vertan, unsere Gemeinde als eine lebenswerte weiterzuentwickeln. Zig nachfolgenden Generationen wird ein Bauwerk vor die Nase gesetzt werden, welches man nur als Bausünde bezeichnen kann.

Brigitte Geller


Bei dem anstehenden Bauvorhaben in Böbingen möchten wir doch gerne gehört werden und die gleichen Fehler wie in Mögglingen nicht noch einmal machen. Das Rad der Geschichte lässt sich nicht mehr zurückdrehen und auch wenn die Corona-Pandemie viel, sehr viel Geld kostet und noch weiter kosten wird, möchten wir nicht die „Opfer“ der Sparwelle werden, die „kostengünstig“ uns eine vierspurige Pseudo-Autobahn direkt durch unsere Gemeinde beschert. Wir wollen dieses Trojanische Pferd nicht, das uns so angepriesen wird. Der Tunnel ist zwar nicht die billigste Lösung, aber auf Dauer doch die sinnvollste, nachhaltigste und menschenfreundlichste Lösung für unsere Probleme. Bitte bedenken Sie auch, wem das Bauvorhaben nutzt, den Bürgern von Böbingen am aller wenigsten.
Aus diesem Grund fordern wir eine gute Lösung für Böbingen, egal welche Partei gerade „am Ruder“ ist. Wie man sehen kann, können sich die Winde drehen und aus Regierungsverantwortung kann Regierungsbeteiligung werden oder sogar Opposition und Politik-Verdrossenheit auf Jahrzehnte kann sich keine Partei leisten. Wenn der Tunnel nicht käme, wäre unsere Gemeinde auf Jahrzehnte geschädigt und das wollen wir auf keinen Fall.

Christa Kopitz