Aktionsbündnis Böbinger Tunnel

Städtebau

Die städtebaulichen Auswirkungen – egal welcher Variante – sind für die Gemeinde Böbingen enorm und prägen über mehrere Generationen das Ortsbild. Dies gilt im negativen Sinne für die drei oberirdischen Varianten. Nur eine Tunnelvariante hätte städtebaulich positiv-prägende Wirkungen.

Neue Flächen ermöglichen innerörtliche Entwicklungen

Städtebaulich eröffnet nur eine Tunnel-Variante neue Möglichkeiten für innerörtliche Entwicklungen durch Nutzung der „neuen“ Fläche nach Rückbau der alten B 29-Trasse.

Innerhalb der Ortsmitte würden bei den Damm-Varianten ca. 15.000 qm überbaut und damit städtebaulich einer Nutzung entzogen.

Im Falle einer Brücke entstünde mitten im Ort eine Fläche ca. 10.000 qm (unterhalb der Brücke), die keine städtebaulich verträgliche Lösung zulässt. Es entsteht ein sogenannter „Unort“ und die Gefahr von Schmuddelecken mitten in einer kleinen Gemeinde.

Oberirdische Varianten zerschneiden Böbingen

Alle oberirdischen Varianten würden eine Zerschneidung des Ortes auf Jahrzehnte hinaus zementieren. Im Vergleich zur heutigen B 29-Trasse würde sich die Breite der „Mauer“ verdreifachen, die Höhe mindestens verdoppeln.

Eine Entwicklung (Wohnungsbau, Gewerbe) im Ortskern von Unterböbingen sowie eine Fortschreibung des Flächennutzungsplanes (künftige Wohnbaugebiete) wären mit den oberirdischen Varianten nicht oder nur eingeschränkt möglich. Es kommt zu einem sogenannten „Donut-Effekt“.

Verlust von Wohnwert und Minderungen von Immobilienwerten

Böbingen verliert mit den oberirdischen Varianten insgesamt an Wohnwert für Alt- und Neubürger*innen („städtebaulicher Fremdkörper“). Damit einhergehende Minderungen von Immobilienwerten wären die Folge.

Eine lebendige, attraktive Ortsmitte ist für viele Menschen im ländlichen Raum von hoher Bedeutung für die Wohnstandortzufriedenheit und die lokale Identität. Die schleichende Leerstandsentwicklung in vielen baden-württembergischen Gemeinden unterstreicht die Bedeutung einer konsequenten Innenentwicklung, welche die Revitalisierung der „Mitte“ zu ihrem zentralen Anliegen macht (Quelle: MEGERLE H. (Hrsg): Wertschöpfungspotentiale im Ländlichen Raum, Rottenburg 2015, Seite 72 ff.)

Visualisierung und Vergleich der oberirdischen und unterirdischen Lösung im Bereich Böbingen

Mit dem Pfeil können Sie sich per Drag & Drop (anfassen und bewegen) einen Überblick über die beiden Varianten verschaffen. Wir zeigen wie der Platzbedarf für eine oberirdische Brücken- oder Dammlösung aussieht. Bei einer angenommenen Breite von rund 30 Metern (Ausbaustandard RQ 28) und einer Brückenlänge von ca. 300 Metern zzgl. der Rampen für die Auf- und Abfahrt. Diese dürfen in beiden Fällen eine maximale Steigung von 6% haben.

Die rote Zone ist der Bereich der durch Rampe und Brücke verlorenes Gebiet wäre. Der grüne Bereich hingegen zeigt das Areal, dass nach Fertigstellung einer Tunnellösung wieder von der Gemeinde und den Anwohnern genutzt werden kann. Die gelbe Zone sind die 4-spurigen Übergänge zum normalen Verlauf der B29.

Quelle: Google Earth, Es gelten die Nutzungsbedingungen von Google Earth

Das untere Beispiel zeigt den Vergleich im Detail direkt im Bereich des Zentrums Böbingens.