Aktionsbündnis Böbinger Tunnel

Besuch in Dußlingen

Besuch eines Tunnelprojekts in Dußlingen

  • Datum der Aktion:Mittwoch 16.06.2019
  • Ort:Dußlingen
  • Erreichtes Ziel:Erkenntnisgewinn zur Ortsentwicklung
  • Kategorie:Informationsveranstaltung
Wichtige Erkenntnisse in Sachen Ortsentwicklung

Gespräch mit Thomas Hölsch, Bürgermeister der Gemeinde Dußlingen:

Das Aktionsbündnis Böbinger Tunnel hat am vergangenen Dienstag die Gemeinde Dußlingen besucht, wo im Jahr 2014 nach fünfjähriger Bauzeit der B 27-Tunnel eingeweiht wurde. Ähnlich wie in Böbingen trennte die ehemals zweispurige B 27 die Gemeinde. Umgehungsstrassen für den beabsichtigten vierspurigen Ausbau wurden frühzeitig verworfen, so dass nur eine Tunnellösung in Frage kam. Oberirdische Lösungen, wie in Böbingen, standen in Dußlingen nie zur Debatte, so Bürgermeister Thomas Hölsch. Er nahm sich die Zeit für ein ausführliches Gespräch über die Planung, den Bau und die Betriebserfahrungen des ca. 50 Mio. Euro teuren B 27-Tunnels.

Darüber hinaus erklärte er bei einer Begehung vor Ort die seither umgesetzten und noch angedachten städtebaulichen Maßnahmen auf der freigewordenen Fläche über dem Tunnel und die angrenzenden Areale. Beeindruckend sind die bereits verwirklichten sowie die noch ausstehenden Möglichkeiten, den einstmals durch die alte B 27-Trasse getrennten Ort wieder zusammenwachsen zu lassen.

Keine 486m Schneise durch den Ort

Der Tunnel in Dußlingen hat eine Länge von 486 Meter und eine Breite von 24 Meter (Ausbaustandard RQ24 im Gegensatz zum geplanten RQ28-Ausbaustandard in Böbingen). Gebaut wurde in offener Bauweise bei fließendem Verkehr. Nachdem beide Ampeln demontiert worden waren, wurde der Verkehr zwar langsam, aber stets fließend an der Baustelle vorbeigeführt.

Die unausweichliche Folge waren innerörtlich längere Wege während der Bauphase für die Dußlinger. Zunächst wurde eine Röhre fertiggestellt, die dann beim Bau der zweiten Röhre den Verkehr aufgenommen hat.
Aktuell beträgt die Verkehrsbelastung über 32.000 Fahrzeuge (mit knapp 10% Schwerlastverkehrsanteil) pro Tag. Die Durchfahrtsgeschwindigkeit ist in beiden Richtungen auf 80 km/h beschränkt. Probleme mit dem fließenden Verkehr, so Bürgermeister Hölsch, gab es bisher keine. Während der bis zu zweimal im Jahr vorkommenden Regelsperrungen wegen Unterhaltungsarbeiten (stets während der Nachtzeiten) besteht eine Umgehungslösung. Probleme gibt es nur, wenn im Tunnel ein Unfall passiert.

Einziger Wermutstropfen für die Gemeinde sind die gestiegenen Aufwendungen für die örtliche Feuerwehr. Sie muss bei entsprechender Unglückslage mit speziellen Gerätschaften ausrücken und für einen solchen Tunneleinsatz besonders ausgebildet sein.

Für Dußlingen sei der Tunnel ein absoluter Glückstreffer, wie Bürgermeister Hölsch betont. Die Belastungen durch Lärm seien auf ein Minimum reduziert, die innerörtlichen Gestaltungsmöglichkeiten oberhalb der Tunneltrasse mit Ausstrahlungen für den gesamten Ort seien enorm. Dies spiegele die positive Bevölkerungsentwicklung wider, aber auch die gestiegenen Werte für Grundstücke und Gebäude. Die Menschen fühlen sich wohl in unserer Gemeinde und wir können die vielen Interessenten, die sich in unserer Gemeinde ansiedeln wollen nicht alle befriedigen, so Hölsch.

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